Den eigenen Strandkorb neu beziehen

Strandkorb neu beziehen
Bild von Demiahl auf Pixabay

Sind die Sitzpolster durchgesessen und unansehnlich geworden? Die Bespannung ist ebenfalls in die Jahre gekommen? Dann ist es an der Zeit, den Strandkorb neu zu beziehen – schließlich steht der Sommer vor der Tür!

Wer sich hinsichtlich der Stoff- und Farbwahl schon einmal ein wenig inspirieren lassen möchte, findet z. B. auf https://strandkorb-hanse.de/ zahlreiche Strandkörbe in den unterschiedlichsten Ausführungen und Varianten sowie weiterführende und interessante Informationen zum sogenannten Küstenkind.

Aufbau und Funktionsweise eines Strandkorbs

Bevor man sich ans Werk macht, sollte man das ein oder andere über seinen Strandkorb wissen. Egal, ob er am Nordseestrand oder im heimischen Garten steht, der klassisch deutsche Strandkorb ist etwa 1,60 Meter hoch und 1,20 Meter breit und bringt gute 70 bis 80 Kilogramm auf die Waage. Das kompakte Sitzhäuschen besteht dabei aus vier Grundelementen:

  • Bock und zwei Seitenteile
  • Sitzfläche
  • Haube
  • Flechtwerk

Bock und zwei Seitenteile

Der Bock ist die konstruktive Basis, an welcher die beiden Seitenteile verschraubt sind. An den Seiten sind Tragegriffe angebracht, um den Strandkorb umstellen zu können. Traditionell werden sowohl Bock als auch Seitenteile aus Kiefer oder Fichte hergestellt. Heutzutage verwendet man auch Schichtholzplatten oder Birkenmultiplexplatten, afrikanisches Iroko oder asiatisches Teakholz. Um Wetterbeständigkeit zu gewährleisten, wird das Holz mit entsprechenden Holzschutzmitteln bearbeitet. Es gibt jedoch auch Strandkörbe, die aus hochwertigem Kunststoff gefertigt sind.

Sitzfläche

Die durchgehende Sitzfläche befindet sich zwischen den beiden Seitenteilen. Sie besteht aus demselben Material, aus welchem der Strandkorb gefertigt ist.

Haube

Als Haube bezeichnet man das Dach mit dem darin übergehenden Rückenteil des Strandkorbs. Mithilfe von zwei bis drei Metallschlaufen wird es rückseitig am Bock eingehängt. Daher ist die Haube beweglich und kann in vier oder fünf Stufen nach hinten verstellt werden. Manche Strandkörbe haben eine Rückholfeder, die das Wiederaufrichten der Rückenlehne erleichtert. Ohne sie braucht man zum Verstellen der Lehne jedes Mal ordentlich Kraft.

Flechtwerk

Die Haube und Seitenteile bestehen aus einem hölzernen Gestell, das mit einem Flechtwerk bespannt ist. Heutzutage sind gut 95 Prozent der Strandkörbe aus Kunststoff geflochten. Alternativ werden Naturmaterialien wie lackierter Rohrbast aus Bambus oder Rattan verwendet. Das traditionelle Weidengeflecht findet man bei einem Strandkorb kaum noch vor.

Wie polstert man einen Strandkorb neu?

Wie geht man nun vor, um seiner Ruheoase wieder ein optisch ansprechendes Äußeres und neuen Komfort zu verleihen? Folgende Punkte sollten bedacht und vorbereitet werden:

Wahl des Bezugsmaterials

Für den Bezug eignen sich Stoffe aus Polypropylen oder Polyester. Es handelt sich bei diesen Materialien um robuste Markisenstoffe. Diese Kunstfasergewebe sind speziell imprägniert und daher wasserabweisend, licht- und farbecht. Wurde das Gewebe zudem noch UV-Stoff imprägniert, ist ein verbesserter Schutz gegen gesundheitsschädliche UV-Sonnenstrahlung gegeben. Erhältlich sind ebenfalls Bezugsstoffe, die mit speziellen antibakteriell wirkenden Substanzen behandelt wurden.

Was Muster und Farben anbelangt, so gibt es reichlich Auswahl bei den Stoffen. Wer ein gewisses Strandflair zu sich in den Garten holen möchte, greift auf ein klassisches Streifenmuster zurück. Man hat aber auch die Möglichkeit, die Farbgebung des Stoffes an sein Gartenkonzept anzupassen und etwa ein sonniges Gelb oder sattes Grün zu wählen.

Benötigtes Werkzeug und Materialien

  • Bezugsstoff und Schaumstoff
  • Nähmaschine, Garn, Stecknadeln
  • rostfreie Schrauben und Nägel (um rostige oder verbogenen Nägel zu ersetzen)
  • Maßband, Stift
  • Cutter und Schere
  • Schraubenzieher und Spitzzange
  • Handtacker, rostfreie Klammern (4–6 mm)
  • Benagelungsleisten aus Kunststoff

Strandkorb demontieren

Um leichten Zugriff auf Seitenteil, Sitzbank, Fußkästen, Dach und Rückwand zu haben, müssen Rückenteil und Schutzgitter zunächst entfernt werden. Dies gelingt, indem man mit einer Spitzzange oder dem passenden Schraubenzieher Schrauben und Nägel löst.

Stoff und Füllmaterial – vermessen, zuschneiden, nähen

Mit einer Spitzzange müssen zuerst Tacker-Fixierungen, Nägel und Benagelungsleisten sowohl am Rücken- und Sitzbankkissen als auch an den Fußkissen gelöst werden. Hat der Strandkorb zudem Kopfstützen, müssen an diesen ebenfalls sämtliche Befestigungen entfernt werden. Das Gleiche gilt für die Markise und die Seitenteilverblendungen.

Die ausgedienten alten Bezüge und Schaumstoffpolster können ideal als Maß- und Mengenvorlage für die Bestellung des neuen Bezugstoffs und der Polstermaterialien verwendet werden.

Liegen alle Materialien parat, kann das Projekt "Strandkorb polstern" richtig beginnen: Der Stoffzuschnitt mit der Schere gelingt am besten, wenn man den neuen Bezugsstoff zunächst grob zuschneidet und mit Stecknadeln auf den zu ersetzenden Stoff heftet. Den Schaumstoff schneidet man mit einem Cutter zu, um zu vermeiden, dass dieser bröselt.

Markise nähen

Je nachdem, ob man einen Ostseestrandkorb oder Nordseestrandkorb hat, kann das Nähen der neuen Markise eine gewisse Herausforderung darstellen. Prinzipiell ist die eher geradlinige Haube eines Nordseestrandkorbs einfacher zu nähen als die gewölbte Haube des Ostseestrandkorbs. Abhängig von der Vorlage müssen drei bis fünf Stoffstücke mit der Nähmaschine zusammengefügt werden.

Strandkorb auskleiden

Für die Polsterung der Sitzbank legt man den Schaumstoff unter den neuen Stoff und tackert diesen rundherum auf der Rückseite der Sitzbank fest. Genauso verfährt man mit den Fußkissen. Die Seitenverblendung befestigt man nun mit Nägeln und Benagelungsleisten. Überstehender Stoff kann mit dem Cutter entfernt werden. Das Rückenkissen wird ebenfalls mit Schaumstoff für die Polsterung unterlegt.

Nachdem man den Bezug darüber gebreitet hat, vernagelt man das Rückenkissen an der Rückwand. Zum Schluss wird die Markise mit Nägeln und Benagelungsleisten angebracht. Bleibt nur noch Bock und Seitenteile zu montieren, um die Verschönerung des Strandkorbs erfolgreich abzuschließen.

Den eigenen Strandkorb zu beziehen, ist ein schönes Projekt für den Vorsommer

Ist der alte Strandkorb über die Jahre unansehnlich geworden, bedarf es nur ein wenig handwerklichen Geschicks, um ihm zu neuem Glanz zu verhelfen. Die optisch neu gestaltete und komfortabel aufgepolsterte Ruheoase wird dem Garten einen Hauch von Urlaubsfeeling verleihen.

Das könnte Sie auch interessieren